"Bekenntnisschulen bei Verwaltung höchst unbeliebt"
ECHO Katholische Verbände in Oldenburg kritisieren Vorgehen gegenüber konfessionellen Grundschulen
OLDENBURG/KR - Schon im Umfeld der als überfallartig empfundenen Schließungsplan-Mitteilung - die Stadt spricht von Fusionsplänen - für die Katholische Grundschule „Unter dem Regenbogen" hatten Kirchenvertreter das Verhalten von Schul-Verantwortlichen der Verwaltung so beschrieben: „Im Schulbereich bläst uns kräftig der Wind ins Gesicht." Diesen Eindruck unterstreicht nun der Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung KKV) in Oldenburg und die Oldenburger Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB). In einem gemeinsamen Brief heißt es: „Wir sehen mit großer Sorge, wie katholische Bekenntnisschulen der Stadt geopfert werden sollen, ohne den vereinbarten Bestandsschutz zu respektieren." Die Verbände werfen der Verwaltung „eine vielsagende Geheimniskrämerei" vor, um ihren „Schachzug" umsetzen zu können. Selbst einige der im Rat vertretenen Fraktionen seien „von den Beratungen ausgeschlossen und die betroffenen Schulen in Unkenntnis gehalten worden, anstatt sie an der Meinungsfindung zu beteiligen". Besonders das ursprüngliche Ansinnen der Stadt, „nach Schließung der Schule 'Unter dem Regenbogen' die dortigen Grundschüler zur Kath. Grundschule Harlingerstraße zu schicken", sei „an Unzumutbarkeit wohl kaum zu überbieten". Sehr einfach sei zu erkennen, dass es die Absicht der Verwaltung gewesen sei, „betroffenen Eltern nahe zu legen, stattdessen die städtische Grundschule Kreyenbrück in Anspruch zu nehmen, um dort gewünschte Investitionen zu rechtfertigen". Die nun im Gegenzug von der Verwaltung abgeblasene Ganztagsplanung für die Kath. Grundschule Harlingerstraße sei unverständlich und bestätige die Vermutung, „dass die Bekenntnisschulen bei den Verantwortlichen der Stadt höchst unbeliebt sind". Die , Bekenntnisschulen stünden aber in einer langen Tradition in Oldenburg. Ihr christliches Selbstverständnis sei Ausdruck einer pluralisti-schen Gesinnung, in der das katholische Milieu eine wichtige Rolle spiele. „Offensichtlich passt diese Orientierung aber nicht in eine ideologiebelastete Schulpolitik.
Nordwest-Zeitung, 11.09.2013